Im übernächsten Jahr soll das Ergebnis der Weiterbildung CAD in der Nähe von Oldenburg gebaut werden.
„Ich vermittle unseren Kursteilnehmern den Standard, damit sie am Ende das Zertifikat in der Tasche haben. Aber den Weg dorthin, den bestimmen die Teilnehmer selbst.“ Claudia Möller ist Architektin und Dozentin bei uns am ELBCAMPUS. Diese Art der Wissensvermittlung hat sie sehr praktisch eingeübt – als Mutter von sechs Kindern, die alle ihren eigenen Weg finden müssen. Die Dozentin stellt Material und Werkzeuge für die CAD Weiterbildung bereit und kennt das Ziel, aber sie pflastert ihnen nicht die Straße.
Weiterbildung CAD vermittelt neues Wissen für Praktiker
Für Jonas Peters, Bennett Döring, Marcel Lange und Emilio de Paciani war dieses Weg-Suchen während ihrer Weiterbildung zur CAD-Fachkraft genau richtig. Die vier Teilnehmer des berufsübergreifenden Kurses waren allesamt keine Berufsanfänger mehr und hatten klare Vorstellungen, was ihnen der Lehrgang bringen soll. Sie wollten Übungen aus der Praxis, mit denen sie sich die komplexe Welt des Computer Aided Design (CAD) erschließen können. „Ich sehe mich als Lernbegleiter. Jeder bekommt, was er für seine berufliche Weiterentwicklung benötigt“, sagt Claudia Möller.
Dementsprechend gut vorbereitet auf die viertägige Prüfung für den bundesweit zertifizierten Handwerkskammerabschluss fühlten sich die Teilnehmer dann auch. „Der Kurs war sehr ausführlich und sehr intensiv. Er hat meine bereits vorhandenen Kenntnisse im Umgang mit Zeichnungs- und Visualisierungsprogrammen enorm erweitert“, sagt etwa der Innenarchitekt Emilio de Paciani (48), der sich nun noch besser für den Markt aufgestellt sieht. Für das Hausprojekt hat er unter anderem eine Einbauküche konstruiert.
CAD Weiterbildung ist Lernen am realen Beispiel
Das computergestützte Konstruktionsprogramm AutoCAD wird weltweit von den meisten Unternehmen genutzt, die mit Konstruktionen zu tun haben. Dazu gehören Werkzeugmacher, Maschinenbauer oder Küchenhersteller, Architekturbüros, Messebauer und Inneneinrichter. AutoCAD steckt voller faszinierender Details, die man jedoch erst einmal kennen muss, bevor man sie nutzen kann. „Es kam wie gerufen, dass Jonas Peters ein Haus bauen will“, erzählt Claudia Möller. Denn so ein Haus ist anschaulich und gleichzeitig kleinteilig genug, um AutoCAD vom ersten Strich bis zum maßstabsgerechten Ausdruck durchzuspielen.
Dass mit Bennett Döring (47) auch noch ein studierter Modellbauer im Kurs saß, setzte dem ganzen Planen am PC das i-Tüpfelchen auf. Er hat das Gebäude in seiner Freizeit maßstabsgerecht im Modell gebaut. Obwohl mit AutoCAD sogar dreidimensionale Filme möglich sind, bleibt die Konstruktion visuell. „In den Computer kann man eben nicht hineingreifen, in das Modell schon“, sagt Claudia Möller. „In Zukunft werde ich aber auch eher am Computer zeichnen und das fertige Modell mit Hilfe eines 3D-Druckers herstellen“, sagt Bennett Döring. Mit der CAD Weiterbildung wollte er sich ebenfalls besser für die Zukunft in seinem Beruf qualifizieren.
Kurs CAD-Fachkraft: Mit Spaß zum Lernerfolg
Der Lerneffekt war – angekurbelt durch den Spaßfaktor – für die vier Teilnehmer also enorm. Auch Marcel Lange (31), der als Zerspanungsmechaniker eigentlich mit Bauprojekten weniger zu tun hat, war ganz bei der Sache. Dass er gemeinsam mit den Bauleuten in einem Kurs saß, hat einen einfachen Hintergrund: Ein Großteil des 480 Stunden umfassenden Lehrganges wird berufsgruppenübergreifend unterrichtet. „Egal, ob Tischler, Dreher oder Zeichner, die Basis von AutoCAD ist für alle gleich“, erläutert Claudia Möller.
Zu den Basismodulen gehören die Visualisierungsprogramme 3D-Studio-Max und Photoshop sowie Microsoft Office und eine Einführung in die Netzwerktechnik. Daneben gibt es in der Weiterbildung CAD berufsspezifische Module. Teilnehmer aus der Bau- und Architekturbranche werden dann im baubezogenen, parametrischen Programm „Revit“ unterwiesen. Für Teilnehmer etwa aus der Metallbranche wird hingegen die Animation mit „Inventor“ geübt.
Das Richtfest wird gemeinsam gefeiert
Nach bestandener Prüfung freuen sich die Kursteilnehmer nun auf die nächste Etappe ihres gemeinsamen Hausprojekts: das Richtfest von Jonas Peters’ Haus. Dazu hat der künftige Bauherr seine Kurs-Kollegen schon mal eingeladen. Doch bevor es soweit ist, lernt Jonas Peters erst noch ein bisschen weiter. Er will die Meisterprüfung für Maurer und den Betriebswirt des Handwerks am ELBCAMPUS absolvieren. „Danach kann ich mich selbstständig machen“, sagt Peters. Die Kurse absolviert er alle im Rahmen des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr. Nach all der Lernerei lohnt sich dann aber eine große Feier!