Sie haben also die Qual der Wahl. Doch glücklicherweise unterscheiden sich die Weiterbildungsanbieter in ihren Angeboten erheblich und es gibt einige Tricks, mit denen Sie Ihre Suche einschränken können. Manche Institutionen decken das ganze Spektrum an Weiterbildungen ab, andere sind auf wenige Fachbereiche spezialisiert. Bei einigen können Sie nur im Selbststudium lernen, die meisten bieten auch Präsenzunterricht an. Lassen Sie sich also nicht abschrecken. Das Netz steckt voller guter Ideen! Und wenn Sie Ihre Suche ein wenig vorbereiten, sind Sie schnell am Ziel.
Die Vorbereitung
Bevor Sie Ihre Suche beginnen, stellen Sie sich selbst einige Fragen:
- Warum will ich die Weiterbildung in Hamburg machen?
- Was will ich machen: eine berufliche Fortbildung oder etwas, das mich schon immer interessiert hat?
- Welche Voraussetzungen bringe ich mit: Schulabschluss, Ausbildung, Berufserfahrung?
- Welche Stärken habe ich, wo liegen meine Schwächen?
- Welchen Abschluss will ich machen: einen staatlich anerkannten oder ein Teilnehmerzertifikat?
- Wie viel Zeit will ich investieren: zwei Wochen oder zwei Jahre?
- Wann will ich mich fortbilden: am Wochenende, im Urlaub, berufsbegleitend oder Vollzeit?
- Wer finanziert meine Weiterbildung: ich selbst, mein Arbeitgeber, die Agentur für Arbeit, das Job Center?
Die Suche
Mit den Ergebnissen Ihrer Selbstbefragung beginnen Sie nun die Suche nach dem passenden Weiterbildungsanbieter. Ein guter Einstieg ist beispielsweise das Weiterbildungsinformationssystem Wisy der WHSB. Das Portal wird regelmäßig aktualisiert, ist kostenlos und arbeitet anbieterunabhängig. Dort können Sie die Preise, den möglichen Zeitraum, aber auch die Anforderungen und Abschlussmöglichkeiten der in Frage kommenden Weiterbildungen in Hamburg einfach miteinander vergleichen. In den verschiedenen Fachportalen sind zudem einige spezielle Themen wie Bildungsurlaub oder Deutschkurse detailliert aufbereitet.
In dem Portal sehen Sie auch, ob der Weiterbildungsanbieter bestimmte Zertifikate wie die DIN ISO-Normen vorweisen kann, mit denen er einen gewissen Standard in seinen Verfahren garantiert. Ist der Bildungsträger Mitglied im Verein Weiterbildung Hamburg, hat er sich auf deren Qualitätsstandards in der Weiterbildung verpflichtet und erhält dafür nach einem umfangreichen Prüfverfahren das entsprechende Gütesiegel.
Weitere gute Anlaufpunkte im Netz für die erste Suchrunde sind die Informationsportale der Handwerkskammern (www.dihk.de) sowie das Bundesinstitut für Berufsbildung. Dort gibt es eine ausführliche Checkliste, die sehr detailliert bei der Suche nach dem richtigen Kurs und dem passenden Weiterbildungsanbieter behilflich ist. Nutzen Sie in einem weiteren Schritt auch die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen. Die Berater von WHSB etwa informieren in 16 Beratungsstellen anbieterneutal und kostenlos über die verschiedenen Angebote. Seriöse Anbieter nehmen sich zudem Zeit, Sie ausführlich über ihre Angebote zu beraten.
Der Vor-Ort-Check beim Weiterbildungsanbieter
Mit der Ergebnisliste verfeinern Sie nun Ihre weitere Suche. Vermutlich haben Sie drei bis fünf Weiterbildungsanbieter herausgefiltert, die für Sie in Frage kämen. Besuchen Sie diese! Alle Träger veranstalten regelmäßig Tage der offenen Tür oder Informationsabende zu einzelnen Kursangeboten. Viele Träger bieten persönliche Einzelberatungen an.
- Schauen Sie sich die Räume an, checken Sie deren technische Ausstattung, die Atmosphäre.
- Lernen Sie die Dozenten kennen: Welche Qualifikationen bringen diese mit, gibt es Sprechstunden? Gibt es die Möglichkeit, eine „Schnupperstunde“ in einem laufenden Kurs zu absolvieren?
- Testen Sie, ob videogestütztes Lernen für Sie in Frage kommt.
- Erfragen Sie, wie viele Teilnehmer die Prüfungen erfolgreich absolvieren und wie hoch die Vermittlungsraten in feste Jobs sind.
- Schauen Sie sich Evaluierungsergebnisse an.
Extra-Tipps
- Seien Sie kritisch, wenn die Türen des Weiterbildungsanbieters vor Vertragsabschluss verschlossen bleiben oder Sie keine Antworten auf Ihre Fragen bekommen.
- Wenn Sie vorhaben, sich über mehrere Jahre weiterzubilden oder anschließend in die Selbstständigkeit zu gehen, nehmen Sie sich die Zeit, alle dafür relevanten Fragen ehrlich mit sich selbst und im Gespräch mit anderen zu beantworten. Schließlich ist laut Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung ein Berufsabschluss in Deutschland noch immer der Garant für einen Arbeitsplatz.
Sehen Sie sich die Vertragsunterlagen genau an. Folgende Angaben sollten enthalten sein:
- Allgemeine Geschäftsbedingungen oder Schul- bzw. Studienordnung des Anbieters
- Kündigungs- und Rücktrittsbedingungen
- Dauer, Ziel, Inhalte und Durchführungsbedingungen
- Zulassungsbedingungen
- Prüfungsordnung
- Gesamtkosten inkl. Mehrwertsteuer
- Rechtsbelehrung, Angaben geregelter Beschwerdestellen und Beschwerdeverfahren
- Gerichtsstand des Anbieters
Wenn Sie sich mit dieser Checkliste auf die Suche nach einer Weiterbildung in Hamburg oder auch bundesweit machen, finden Sie sicher den passenden Weiterbildungsanbieter für sich heraus. Viel Erfolg!