Management Magazin

Gute Noten für Führungskräfte in Corona-Zeiten

Wie beurteilen Mitarbeiter die Arbeit ihrer Führungskräfte während der Corona-Pandemie? Erste Umfragen und Studien kommen zu erstaunlich positiven Ergebnissen.

Portrait von Führungskraft mit Tablet in der Hand

Gute Führung ist der wichtigste Faktor für das Wohlbefinden von Mitarbeitern – das gilt nach einer Studie der Techniker-Krankenkasse schon in normalen Zeiten. Während der Covid-19-Pandemie gewinnt diese Erkenntnis noch zusätzlich an Relevanz. "Gerade jetzt in Corona-Zeiten kommt es neben den klassischen betrieblichen Gesundheitsmaßnahmen vor allem auf die Soft Skills der Führungskräfte an. Wertschätzung, klare Kommunikation sowie Transparenz der Entscheidungen - das sind alles wichtige Faktoren, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitzunehmen“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK.

Positive Bewertung von Führungskräften

Damit benennt Baas die wohl wichtigsten Elemente von guter Führung in Krisenzeiten – und formuliert zugleich einen hohen Anspruch an die Führungskräfte. Darüber, wie gut sie diesen Anspruch bislang einlösen konnten, gibt eine Umfrage unter weltweit 95.000 Mitarbeitern multinationaler Unternehmen der Unternehmensberatung Willis Tower Watson Auskunft. Sie stellt den Führungskräften ein erstaunlich positives Zeugnis aus. Gemäß der Befragung ist eine überwältigende Mehrheit zufrieden damit, wie ihre Führungskräfte sie in Corona-Zeiten unterstützen. 96 Prozent der Mitarbeiter stimmten zu, dass ihr Team die Arbeitsziele trotz der Pandemie nicht aus den Augen verloren hat, 94 Prozent, dass sie auf dem Laufenden gehalten wurden, 93 Prozent, dass sie die am Arbeitsplatz erforderliche Unterstützung erhalten und 92 Prozent, dass ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden geschützt werden.

Empathie und Offenheit für kreative Lösungen

Tendenziell ähnlich, wenn auch mit weniger eindeutigen Zahlen, urteilt eine deutschlandweite Studie der online-Plattform stepstone. Demnach finden 67 Prozent der Mitarbeiter, dass ihre Vorgesetzten die Krise bestmöglich meisterten. 52 Prozent finden, dass Führungskräfte aktuell ganz besonders auf die Stimmung im Team und den emotionalen Zustand der Mitarbeiter achten würden. Von Arbeitnehmern mit Kindern finden gar 82 Prozent, dass ihr Vorgesetzter Verständnis für die Kinderbetreuung zeigt. Mehr Empathie für ihre Mitarbeiter und größere Offenheit für kreative Lösungen wurden den Führungskräften in Deutschland ebenfalls bescheinigt. Fazit der „stepstone“-Studienleiterin Dr. Anastasia Hermann: „Falls diese Haltung nach Corona zum Normalzustand wird, könnte es danach einen großen Motivations- und Produktivitätsschub geben.“

Den Wandel in der Führungskultur fortsetzen

Die Voraussetzung dafür ist nach Ansicht von Fachleuten, dass sich der Wandel in der Führungskultur, der sich schon vor der Pandemie abzeichnete, beherzt fortgesetzt wird. Wenn etwa viele Mitarbeiter auch nach der Krise mehr im Homeoffice arbeiten und sich dadurch ein Stück weit der Kontrolle durch Vorgesetzte entziehen, muss das kein Nachteil sein – im Gegenteil: Ein kommunikativer, auf Vertrauen, Transparenz und gemeinsamen Absprachen beruhender Führungsstil fördert die Produktivität der Mitarbeiter auch in normalen Zeiten.
 


Quelle: 
Inga Rottländer: Stepstone.de, 27.05.2020

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