Die Zahl der Richtlinien und Gesetze, die auf privaten sowie von öffentlicher Hand geführten Baustellen beachtet werden müssen, steigt immer weiter. Nicht verwunderlich, schließlich kann es schnell zu gefährlichen Unfällen kommen, sobald verschiedene Fachunternehmen auf ein und demselben Bau zusammenarbeiten. Fällt dem Fassadenbauer beispielsweise ein Fassadenblech aus einem der oberen Stockwerke, während zeitgleich der Außenbereich gepflastert wird, kann dies schwerwiegende Folgen haben.
Um diese Gefahren der Zusammenarbeit zu umgehen und teure Bußgelder zu vermeiden, schreibt der Gesetzgeber die Bestimmung eines SiGe Koordinators, also eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinators vor Ort vor. Dieser hat vor allem die Aufgabe, die verschiedenen Gewerke so zu koordinieren, dass für jeden einzelnen Mitarbeiter ein sicheres Arbeiten möglich wird. Dazu erstellt der SiGe Koordinator je Bau einen Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan, in dem individuell die jeweils erforderlichen Richtlinien und Hinweise niedergeschrieben werden, mit denen die Gesundheit und Sicherheit der Bauhandwerker sichergestellt werden soll.
Die SiGeKo Ausbildung als zusätzliche Qualifikation
Die SiGeKo Weiterbildung richtet sich vor allem an Handwerksmeister, Architektinnen, Ingenieure, Technikerinnen, Poliere sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit, die über ausreichend Berufserfahrung in der Baubranche verfügen und die Funktion als SiGe Koordinator fortan übernehmen möchten. Dazu vermittelt die SiGeKo Ausbildung alle gesetzlichen und fachlichen Voraussetzungen, die nach § 3 der Baustellenverordnung bei der Planung und Ausführung eines Bauvorhabens beachtet werden müssen. So erweitern Sie nicht nur das eigene Leistungsspektrum, das Sie dem Kunden bei der Planung des Bauvorhabens anbieten können, sondern sichern sich durch die neue Qualifikation auch gute Chancen bei Bewerbungsgesprächen und Gehaltsverhandlungen.
Durch die Seminarzeiten am Wochenende müssen Sie zudem nicht mehrere Tage im Betrieb ausfallen, um sich als SiGe Koordinator ausbilden zu lassen.
Der SiGeKo Lehrgang vermittelt Theorie und Praxis
Durch häufig wechselnde Arbeitsbedingungen und den beständigen Wechsel der Fachunternehmen muss ein Sicherheits- und Gesundheitskoordinator tagtäglich viele Herausforderungen bewältigen. Im Rahmen der SiGeKo Ausbildung bereiten wir die Teilnehmer auf eben diese Aufgaben im Arbeitsalltag vor und lehren neben den Grundlagen der Baustellenverordnung auch die individuelle Erstellung von Sicherheits- und Gesundheitsschutzplänen.
Ebenso gehören Themen wie die rechtlichen Grundlagen sowie die Koordinierung der Fachunternehmen während der Planung und Ausführung eines Bauvorhabens zum Lehrplan der SiGeKo Weiterbildung. So erhalten die Teilnehmer im Seminarzeitraum beispielsweise tiefgreifende Einblicke in die Gefahrenpotenziale einzelner Bauwerke, während die notwendigen Baustelleneinrichtungen und Sicherheitsmaßnahmen anhand verschiedener Praxisbeispiele erläutert werden.
SiGe Koordinator nach erfolgreich abgelegter Prüfung
Die Ausbildung zum SiGe Koordinator schließt mit einer Prüfung ab, in der die Teilnehmer einen eigenen Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan erstellen sowie ihr erworbenes Fachwissen in einem Fachgespräch unter Beweis stellen müssen. Wird die Prüfung zum Sicherheits- und Gesundheitskoordinator bestanden, kann die Qualifikation durch ein entsprechendes Zertifikat nachgewiesen werden.
Voraussetzungen
Um zur Prüfung zugelassen zu werden, müssen Sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Berufserfahrung im Baubereich
- Abschluss als geprüfter Handwerksmeister, Polier, Techniker, Ingenieur oder Architekt
- Kenntnisse gemäß RAB30 (Anlage B) oder Ausbildung als Fachkraft für Arbeitssicherheit