Für den Verkauf verderblicher Waren wie Frischfleisch gelten besondere Regeln. Und das nicht ohne Grund, schließlich darf die Gesundheit von Kundinnen und Kunden nicht durch einen unsachgemäßen Umgang an Fleischtheken in Supermärkten gefährdet werden. Hier setzt auch ein Urteil des Verwaltungsgerichts Mannheim an, das besagt, dass der Verkauf von Frischfleisch und die damit verbundenen Qualitätskontrollen wesentliche Tätigkeiten des Fleischerhandwerks sind. Anders ausgedrückt: Soll eine Fleischtheke im Supermarkt betrieben werden, benötigt diese einen geeigneten Betriebsleiter, der in die Handwerksrolle eingetragen ist. Dies stellt jedoch insbesondere für Unternehmen mit vielen Filialen nicht selten eine echte Herausforderung dar.
Mit einer Ausnahmebewilligung nach §8 HwO (Handwerksordnung) kann dieses Problem umgangen werden. Mit dieser speziellen Erlaubnis kann man sich zwar nicht außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels mit einer Fleischerei selbstständig machen, darf aber in Filialen ohne geeigneten Betriebsleiter eine Frischfleischtheke betreiben. In diesem Seminar erhalten Sie das Zertifikat, das für den Ausnahmeantrag benötigt wird.
Theorie und Praxis für die Ausnahmebewilligung nach §8 HwO
Mindestens eine beschäftigte Person muss besondere Fachkenntnisse und Fertigkeiten für den sicheren Betrieb einer Frischfleischtheke nachweisen, damit die Ausnahmebewilligung nach §8 HwO genehmigt werden kann. So muss die Person etwa in der Lage sein, Fleisch- und Wursterzeugnisse für den Betrieb einer Frischfleischtheke im Supermarkt zu prüfen, diese herzurichten und die Erzeugnisse durch den Einsatz von Verpackungs-, Kühl- und Gefriertechnik haltbar zu machen und zu lagern. Genau hier setzt auch die Schulung für Frischfleischtheken in Hamburg an.
In einer Kombination aus theoretischer Grundlagenvermittlung und praktischem Unterricht werden den Teilnehmenden von erfahrenen Dozenten alle Fachkenntnisse für den Betrieb einer Fleischtheke ohne Metzger vermittelt – von den geltenden Hygienebestimmungen über mikrobiologische Prozesse bis hin zum Arbeitsschutz in der Filiale. Während der 3-tägige Theorieunterricht am ELBCAMPUS stattfindet, werden die praktischen Übungseinheiten in zwei Tagen an der BS03 (Berufliche Schule Hotellerie, Gastronomie & Lebensmittelhandwerk) in Hamburg durchgeführt.
Voraussetzungen für die Teilnahme an der Schulung für Frischfleischtheken
Interessenten müssen keine besonderen Zugangsvoraussetzungen erfüllen, um am Lehrgang für Frischfleischtheken im Lebensmitteleinzelhandel teilnehmen zu können. Um jedoch die abschließende Prüfung zu bestehen, sollten die Teilnehmenden über entsprechende Branchen-Vorkenntnisse und Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag verfügen, etwa über eine abgeschlossene Berufsausbildung im Fleischerhandwerk oder eine abgeschlossene Berufsausbildung zum/zur Fachverkäufer/in im Lebensmitteleinzelhandel mit Schwerpunkt Fleisch. Auch mit langjähriger Berufserfahrung als Mitarbeitende im Einzelhandel an der Fleischtheke bestehen realistische Chancen auf den erfolgreichen Abschluss des Seminars.
Der Lehrgang für Frischfleischtheken schließt mit einem Zertifikat
Um eine Fleischtheke ohne Meister betreiben und den Frischfleischverkauf im Supermarkt anbieten zu können, müssen die Teilnehmenden besonderes Fachwissen nachweisen. Die 5-tägige Schulung „Frischfleischtheke“ bereitet optimal auf die Abschlussprüfung vor. Wird diese erfolgreich bestanden, erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem die Ausnahmebewilligung nach §8 HwO beantragt werden kann.