Geboren zwischen 1996 und 2009 und geprägt von Pandemie, Klimakrise sowie einer Informationsflut, steht die Generation Z vor besonderen Herausforderungen – und bringt gleichzeitig immense Potenziale für Unternehmen ein. Ihre Einstellung zur Arbeit, ihr Kommunikationsstil und ihre Erwartungen an Arbeitgeber unterscheiden sich deutlich von früheren Generationen und fordern Unternehmen heraus, neue Wege zu gehen.
Verständnis: Die Generation mit der Zwei-Gang-Schaltung
Die GenZ meistert einen Drahtseilakt zwischen Achtsamkeit und häufig am Limit – als würde kontinuierlich gleichzeitig eine Meditations-App und TikTok auf Autoplay laufen. Und sie hat dabei ein bemerkenswertes Gespür für ihre Grenzen entwickelt: Während sie Selfcare und Achtsamkeit priorisiert, fällt es vielen schwer, die Unsicherheiten des Erwachsenenlebens zu navigieren – sei es bei der ersten Steuererklärung oder bei der Übernahme von Verantwortung im Job.
Gleichzeitig liegt in dieser Offenheit gegenüber Überforderung ein Potenzial: Ein effektiver Schutz vor Burnout könnte die langfristige Leistungsfähigkeit verbessern. Eine Herausforderung für Unternehmen besteht darin, die Menschen dieser Generation zu fördern, ohne deren Selbstbestimmtheit als Persönlichkeit und Arbeitskraft zu stark einzuschränken.
Kommunikation und Motivation
Der Kommunikationsstil der Generation Z unterscheidet sich zur bislang als üblich geltenden Art miteinander zu sprechen: Nicht synchroner Austausch über z.B. Slack oder per E-Mail wird gegenüber einer spontanen persönlichen Besprechung bevorzugt. Eine große Herausforderung in der Kommunikation besteht ebenfalls darin, die jüngeren Mitarbeitenden auf Augenhöhe zu erreichen. Eine durchdachte Feedback-Kultur zu etablieren und Räume für partnerschaftlichen Dialog zu schaffen, fördert nicht nur die Motivation, sondern kann dabei helfen, eine stärkere Verbindung und Loyalität aufzubauen.
Apropos Motivation und Loyalität: die Gen Z fordert transparente Gehaltsstrukturen und kennt ihre Verhandlungsposition im Arbeitnehmermarkt. Doch neben einer fairen Bezahlung steht Flexibilität im Fokus – Gleitzeit und mobiles Arbeiten sind keine Wünsche, sondern klare Erwartungen. Selbst die Viertageswoche ist keine absurde Fantasie mehr, sondern mancherorts längst reale Verhandlungsmasse. Unternehmen, die auf diese Anforderungen eingehen, können langfristig engagierte Mitarbeitende gewinnen.
Chancen und Potenziale
Die Generation Z bringt eine intuitive Digitalaffinität in die Arbeitswelt ein. Sie sorgt für frische Perspektiven und hat den Mut, neue Prioritäten zu setzen. In der Zusammenarbeit mit älteren Generationen entsteht eine Chance: Lebenserfahrung trifft auf technologische Intuition. Unternehmen können dieses Potenzial nutzen, um eine moderne und gleichzeitig stabile Unternehmenskultur zu entwickeln.
Die Herausforderungen für Unternehmen im Umgang mit der Arbeitsmentalität der jüngeren Generation sind unbestreitbar – doch in ihnen steckt auch enormes Potenzial. Arbeitgeber, die bereit sind, ihre Führungsansätze und Arbeitsstrukturen anzupassen, schaffen nicht nur eine produktive, sondern auch eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung. Eine Balance aus Flexibilität, angepasster Kommunikation und dem gegenseitigen Lernen verbessern die Voraussetzungen einer erfolgreichen generationenübergreifenden Zusammenarbeit.
In der Reihe Campus Talk führt der ELBCAMPUS in unregelmäßigen Abständen Events zu aktuellen Themen der Arbeitswelt durch. Themen, die die Personalverantwortliche, Entscheidungsträger*innen und Geschäftsführende bewegen. Dieser Artikel bildet die Erkenntnisse und Aussagen der Veranstaltung GenZ – schöne neue Arbeitswelt ab.
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